Der schönste Bucheinband des Jugendstils
Es gilt eine spektakuläre Wiederentdeckung zu feiern: Der bedeutendste Bucheinband des deutschen Jugendstils galt seit dem Zweiten Weltkrieg als verschollen und ist nun in einer Privatsammlung aufgetaucht. Der Grafiker, Maler und Architekt Peter Behrens (1868–1940) hatte sich bereits um die Jahrhundertwende höchst kreativ und erfolgreich als Buchgestalter betätigt.
Einen Höhepunkt der Einbandkunst des 20. Jahrhunderts schuf er 1902 mit dem Prachteinband zu Friedrich Nietzsches Werk »Also sprach Zarathustra«. Behrens schmückte den Einband mit starkstilisierten Formen der Sonnen- und Tiersymbolik, zentralen Motiven in der von Nietzsche erschaffenen Welt »Zarathustras«.
Noch im gleichen Jahr seiner Entstehung wurde der Leder- und Silbereinband auf der »Ersten Internationalen Kunstgewerbeausstellung« in Turin präsentiert. Seitdem war er nur durch eine Schwarz-Weiß-Fotografie bekannt.