Museum
Karlsruhe

Badisches Landesmuseum

Schlossbezirk 10, 76131 Karlsruhe

Badisches Landesmuseum

Hinter der barocken Fassade des Karlsruher Schlosses präsentiert das Badische Landesmuseum Kunst und historische Lebenswelten von der Ur- und Frühgeschichte über antike Kulturen, das Mittelalter und die Barockzeit bis ins 21. Jahrhundert. Als kulturgeschichtliches Universalmuseum zeigt es gattungsübergreifend die Kulturen Badens im Dialog mit Zeugnissen der Kulturen der Welt mit dem Schwerpunkt Europa.

 

Die kulturgeschichtlichen Sammlungen gehen in ihren Ursprüngen zurück auf die beiden badisch-markgräflichen Herrscherlinien Baden-Durlach und Baden-Baden. Hierzu gehören die Kunst- und Wunderkammer, eine Sammlung historischer Kriegs- und Jagdwaffen sowie ein herausragendes Münzkabinett. Von internationalem Rang ist die im 18. Jahrhundert zusammengetragene »Kammer«, die sogenannte Türkenbeute, die osmanisches Kriegsgerät und Kunsthandwerk vereint.

 

Seit dem 19. Jahrhundert wurden die Sammlungen durch das großherzogliche Haus Baden und den badischen Staat um sogenannte »vaterländische Altertümer« und Objekte aus dem Kunstgewerbemuseum vermehrt und der Grundstein für eine bedeutende Antikensammlung gelegt.

 

Neben dem Hauptsitz im Schloss Karlsruhe sind dem Badischen Landesmuseum acht weitere Museen und Archive von Bruchsal bis Salem am Bodensee angegliedert.

Veranstaltungen und Ausstellungen

Ausstellung
06.12.2024 – 31.08.2025

Kann das weg? Von Abfällen und Einfällen

Was findet sich in einem Museum? Gold, Kunst und kulturelle Schätze. Alles, nur kein Abfall. Oder? Dabei gerät schnell in Vergessenheit, dass vieles, was der eine wegwirft, für den anderen noch wertvoll sein kann – und durchaus museumswürdig ist. Wenn nun ein kulturhistorisches Museum seinen Blick auf vermeintliche Abfälle richtet, eröffnen sich neue Perspektiven. Mit einem gesamtgesellschaftlichen Thema richten die Volontär:innen des Badischen Landesmuseums die fünfte Volontärs-Ausstellung aus.

 

Anhand von Exponaten aus dem Sammlungsbestand des Badischen Landesmuseums beleuchtet die Ausstellung unterschiedlichste Strategien, wie Abfälle vermieden werden können. Egal ob lange genutzt, repariert, umfunktioniert und recycelt oder letzten Endes dann doch weggeworfen – alle Exponate haben ihre individuelle Objektgeschichte, die stellvertretend für unterschiedlichste Gründe und Praktiken der Müllvermeidung, aber auch der Müllerzeugung stehen. Die Exponate zeigen, dass Menschen aller Epochen und Kulturkreise Wege fanden und immer noch finden, um Müll erst gar nicht entstehen zu lassen – es sind ihre kreativen Einfälle gegen Abfälle.

 

»Kann das weg?« ist die inzwischen fünfte Volontär:innenausstellung, die gemeinsam nach den Interessen der jungen Wissenschaftler:innen des Badischen Landesmuseum gestaltet ist. Insgesamt 10 Volontär:innen – aus den Referaten Wissenschaft, Volkskunde, Kulturvermittlung, Digitale Vermittlung, PR und Marketing, Direktion und Controlling – sind nicht nur für Ausstellungsinhalte oder das Begleitprogramm verantwortlich, sondern kümmern sich auch um den Finanzplan und die Marketingstrategien. So eröffnen sich allen Volontär:innen durch die zwei Praxisjahre am Badischen Landesmuseum und durch die Erfahrungen mit einer selbst konzipierten Sonderausstellung Karrierechancen in der großen Museumswelt.

 

Eröffnung: 5. Dezember 2024, 18 Uhr

Ausstellung
12.04.2025 – 28.09.2025

Unrecht & Profit – Das Badische Landesmuseum im Nationalsozialismus

Scheinbar unverdächtig – das war lange Zeit die Rolle, die man Museen während der NS-Zeit zuschrieb. Ja, mehr noch: Durch den staatlich angeordneten Entzug von Objekten (»Entartete Kunst«) galten sie sogar als Opfer. Doch mit der »Washingtoner Konferenz über Vermögenswerte aus der Zeit des Holocaust« 1998 setzte sich die Erkenntnis durch: Alle Museen und kulturgutbewahrenden Institutionen profitierten erwiesenermaßen vom Raub an Kulturgütern aus jüdischem Eigentum. Nun stellt sich das Badische Landesmuseum seiner Vergangenheit.

 

Die Ausstellung zeigt rund 70 Objekte aus den eigenen Sammlungen: Keramik, Malerei, Skulpturen und Textilien von der Antike bis zum Jugendstil. Die erstmals präsentierten Exponate sind allesamt während der NS-Zeit ihren Eigentümern unrechtmäßig entzogen worden: Sie verdeutlichen, in welchem Maße das Badische Landesmuseum von der Beraubung der jüdischen Bevölkerung profitierte. Ein Schwerpunkt liegt auf den Jahren 1933 bis 1945. Aber es werden auch zwei Erwerbungen der 1970er-Jahre vorgestellt.

 

Ein weiteres Thema der Ausstellung ist die Funktion des Museums als bildstarke Kulisse: Das ehemalige Residenzschloss stand im Zentrum politischer Aktionen des NS-Regimes und die Schlossfassade sowie der Platz davor wurden für Kundgebungen genutzt. Die Ausstellungsgestaltung veranschaulicht darüber hinaus die Arbeit der Provenienzforschung: Großformatige Abbildungen von Zeitungsausschnitten, Entzugslisten und Pressefotos erklären die Quellenlage und geben wichtige Anhaltspunkte bei der oft jahrelangen Spurensuche …

 

Zur Ausstellung erscheint eine Begleitpublikation (Nünnerich-Asmus Verlag & Media, 127 Seiten mit zahlreichen Abbildungen, Museumsshop 24 Euro).

Standort

Schlossbezirk 10, 76131 Karlsruhe

Öffnungszeiten
Mo-Fr:
Montag: geschlossen, Dienstag–Donnerstag: 10:00–17:00, Freitag: 10:00–18:00
Samstag:
10:00–18:00
Sonntag:
10:00–18:00
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