Museum
Dessau

Bauhaus Museum Dessau

Bauhaus Museum: Mies-van-der-Rohe-Platz 1, 06844 Dessau-Roßlau; Bauhausgebäude: Gropiusallee 38, 06846 Dessau-Roßlau; Meisterhäuser: Ebertallee 59–71 06846 Dessau-Roßlau;

Bauhaus Museum Dessau

Das Bauhaus Museum Dessau ist anlässlich des 100. Gründungsjubiläums des Bauhauses am 8. September 2019 eröffnet worden. Bisher war die Präsentation der wertvollen Sammlung der Stiftung Bauhaus Dessau im Bauhausgebäude nur eingeschränkt möglich. In dem neuen Museum gibt es erstmals geeignete Räumlichkeiten für eine umfassende öffentliche Präsentation. Die Sammlung der Stiftung Bauhaus Dessau umfasst rund 50.000 katalogisierte Exponate und ist die zweitgrößte Sammlung zum Thema Bauhaus weltweit. Das Museum mit einer Ausstellungsfläche von 2.100 Quadratmetern hat insgesamt eine Nutzfläche von 3.500 Quadratmetern.

 

Die Sammlung der Stiftung Bauhaus Dessau ist die zweitgrößte und gleichzeitig eine der jüngsten Sammlungen zum Bauhaus weltweit: Der erste Ankauf wurde 1976 in der damaligen DDR getätigt, im Zuge der Wiedereröffnung des Bauhaus Dessau als Wissenschaftlich-Kulturelles Zentrum. Seither ist sie stetig gewachsen. Vor allem Schülerarbeiten, Aufzeichnungen aus dem Unterricht, Entwürfe und Prototypen aus den Werkstätten prägen ihr Profil.

 

Die knapp sieben Jahre Dessauer Bauhaus (1925–1932) waren die Hochphase der Bauhaus-Architektur. Darum befinden sich die meisten Bauhausbauten in Dessau: das Bauhausgebäude, die Meisterhäuser, die Siedlung Dessau-Törten, das Kornhaus, Haus Fieger, das Stahlhaus und das Arbeitsamt.

Veranstaltungen und Ausstellungen

Ausstellung
11.04.2025 – 02.11.2025

Bauhaus Ecologies

Interessierte sich das historische Bauhaus für Ökologie? Vermutlich in einem anderen Rahmen als dem heutigen. Die Ausstellung Bauhaus Ecologies ergründet Ansätze ­eines ökologischen Denkens moderner Gestaltung.

 

Gleichwohl das Bauhaus inzwischen auch mit den zerstörerischen Folgen der Moderne in Verbindung gebracht wird, haben sich schon die Avantgardekünstler:innen der 1920er Jahre Gedanken über die Zukunft von Natur, ­Umwelt, Klima und Landschaft gemacht. Die Bauhäusler:innen haben sich bei ihrer Suche nach kulturellen ­Ausdrucksformen für die Moderne von verschiedenen Denkschulen inspirieren lassen, darunter Biozentrismus, Naturphilosophie, Ganzheitsphantasien und Organik.

 

Bauhaus Ecologies zeigt auf, wie sich zwischen Wissenschaft und Kunst, Technik und Gestaltung am Bauhaus ökologische Überlegungen mit Gestaltungsfragen verbanden. Entlang von beispielhaften Objekten aus der Sammlung der Stiftung Bauhaus Dessau gibt die Ausstellung Einblicke in die Begegnungen von Kristallografie und ­experimentellem Film, von Biologie und klimagerechtem Bauen, von Lebenswissenschaften und abstrakter Kunst.

 

Vor dem Hintergrund aktueller Diskurse zu Nachhaltigkeit und Klimagerechtigkeit nimmt das Projekt eine kritische Auseinandersetzung und Neubetrachtung der Geschichte der modernen Gestaltung vor. Ein umfassendes Begleitprogramm in Zusammenarbeit mit lokalen Institutionen und Initiativen bietet in Gesprächen, Präsentationen und Exkursionen Räume für öffentliche Debatten zu ökologischen Fragestellungen der Geschichte und Gegenwart.

 

Die Ausstellung zeigt außerdem die Installation Bacterial Cellulose: Co-Weaving Biofilms, die im Exzellenzcluster Matters of Activity der Humboldt Universität Berlin ­ent­wickelt wurde. Sie präsentiert aktuelle Ergebnisse der ­Forschung an der Schnittstelle zwischen Gestaltung, Material­wissenschaft und Biologie.

Ausstellung
18.05.2025 – 07.09.2025

Delphinium ­Maximum

»Wenn Pflanzen in einem Museum gezeigt werden, woher weißt du, dass sie nicht Kunstwerke sind?« (Inge Meijer, 2024)

 

Mit der Ausstellung »Delphinium ­Maximum« ziehen blaue Blumen ins Bauhaus Museum Dessau ein.

 

Organische Materie, die vergehen kann, steht immer wieder im Widerspruch zur traditionellen Museumspraktik des Erhaltens. Was also macht der Rittersporn im Museum? Delphinium Maximum nimmt Bezug auf eine ungewöhnliche Ausstellung des Künstlers und Fotografen Edward Steichen, der 1936 Rittersporn aus eigenem Anbau im New Yorker Museum of Modern Art inszenierte. Auf der Raumbühne des Bauhaus Museums Dessau bilden Rittersporn-Schnittblumen lokaler und internationaler Herkunft sowie Ballon-Blumenskulpturen der Künstlerin ­Sarah Oos eine zeitgenössische Neuinterpretation dieser künstlerischen Blumenschau. In Anlehnung an den natürlichen Rhythmus der Pflanzen durchläuft die Ausstellung dabei unterschiedliche Stadien des Auf- und Verblühens. Ausgehend vom zeithistorischen Kontext und mit Blick auf aktuelle Nachhaltigkeitsdebatten reflektiert Delphinium Maximum, was es damals und heute bedeutet, eine Pflanzenart kontrollieren, optimieren, kommerzialisieren – und letztlich gestalten zu wollen.

 

Eröffnung: 17. Mai 2025, 16 Uhr

Ausstellung
28.02.2025 – 19.10.2025

Kang Sunkoo – Sakristei

Aus meiner Beschäftigung mit dem historischen Erbe und der heutigen Institution des Bauhaus Dessau entsteht die Arbeit Sakristei. Sie ist eine Betrachtung unseres Wunsches nach Heiligkeiten und Untersuchung meines eigenen Glaubens und Unglaubens. (Kang Sunkoo, 2024)

 

In Vorbereitung des Jubiläums An die Substanz. Bauhaus Dessau 100 werden in der Ausstellung von Kang Sunkoo reliquienhafte Fragmente aus der Bauhausgeschichte zum künstlerischen Material für ein Vorspiel auf das was kommen soll. Der Künstler widmet sich der quasi religiösen, mythisch überhöhten Aufladung und Verehrung des historischen Bauhauses. Darüber hinaus begibt er sich auf die Spuren des Glaubens im Bauhaus und verknüpft dies mit seiner eigenen Biografie. Kang ist in Seoul, im christlich, buddhistisch und schamanistisch geprägten Südkorea, und im katholischen Rheinland aufgewachsen.

Ausstellung
01.06.2025 – 11.01.2026

Margret Hoppe. Pair / Unpair

In der Serie Pair / Unpair versuche ich, die verschiedenen zeitlichen und räumlichen Schichten der Architektur des Dessauer Bauhauses zu zeigen. So entstanden Außen- und Innenaufnahmen der berühmten Bauhaus Gebäude, welch sich von den klassischen Architekturaufnahmen der 1920er Jahre entfernen, durch Verwendung von Farbfilm, neuen Perspektiven und Doppel­belichtungen. Mit dem Bewegen und Drehen der Kamera verdichten sich Raum und Zeit im Bild. (Margret Hoppe)

 

Margret Hoppe war 2024 Residenz-Künstlerin der Stiftung Bauhaus ­Dessau. Konzeptioneller Ausgangspunkt ihrer ­fotografischen Arbeit war die Auseinandersetzung mit Doppelungen. Neben dem Meisterhaus ­Muche | ­Schlemmer – in dem die ­Residenz-Künstler:innen leben und arbeiten – bilden zwei Referenzbilder der Meisterhäuser den Rahmen: eine Fotografie von Lucia Moholy und ein zweiteiliges Bild des Fotografen ­Benjamin Subtil. In Korrespondenz zu den Meisterhäusern, bei denen jeweils eine ­Gebäudehälfte um 90 Grad gedreht ist, hat Hoppe das Rückteil der Kamera ebenfalls um 90 Grad gedreht, so entstanden Doppelbelichtungen. In ihrer zwölfteiligen ­Serie bildet Hoppe Paare (pair). Dies geschieht durch die Doppelbelichtung in den Bildern selbst oder über Ähnlichkeiten und Nachbarschaften der Aufnahmen. Gleichzeitig werden diese Paare immer wieder durch Einzelbilder entkoppelt (unpair).

 

Eröffnung: 31. Mai 2025, 11 Uhr

Standort

Bauhaus Museum: Mies-van-der-Rohe-Platz 1, 06844 Dessau-Roßlau; Bauhausgebäude: Gropiusallee 38, 06846 Dessau-Roßlau; Meisterhäuser: Ebertallee 59–71 06846 Dessau-Roßlau;

Öffnungszeiten
Mo-Fr:
März–Oktober: Montag geschlossen, Dienstag–Freitag: 10:00–18:00; November–Februar: Montag geschlossen, Dienstag–Freitag: 10:00–17:00
Samstag:
März–Oktober: 10:00-18:00; November–Februar: 10:00–17:00
Sonntag:
März–Oktober: 10:00-18:00; November–Februar: 10:00–17:00
Alle Museen anzeigen