Museum
Wien

Belvedere Wien

Oberes Belvedere: Prinz Eugen-Straße 27, 1030 Wien; Unteres Belvedere: Rennweg 6, 1030 Wien; Belvedere 21: Arsenalstraße 1, 1030 Wien

Belvedere Wien

Das Belvedere ist Weltkulturerbe, Barockjuwel und Ort des österreichischen Staatsvertrags. Eines der ältesten Museen der Welt und gleichzeitig Schauplatz der zeitgenössischen Kunst. Als eine der größten Kultureinrichtungen des Landes und Wahrzeichen Österreichs stehen das Belvedere vor der Herausforderung, sich im Spannungsfeld von kulturellem, wissenschaftlichem Anspruch, Bindung der lokalen Bevölkerung und Tourismus zu entwickeln. Mit dem Auftrag zur Bewahrung und der Lust am Aufbruch zu Neuem. Als Vermittler der Geschichte und als unbequemer Fragensteller an die Gegenwart. Als Kultur-Ort des Landes von internationalem Rang und im transnationalen digitalen Raum.

Veranstaltungen und Ausstellungen

Ausstellung
20.02.2025 – 07.09.2025

Gustav Klimt – Pigment & Pixel

Welche Geheimnisse verbergen sich unter der Oberfläche von Gustav Klimts berühmten Werken? Wie brachte der Künstler Gold und andere Edelmetalle auf die Leinwand? Heutige Technologien bieten die Möglichkeit, in die tieferen Malschichten zu blicken und Klimts Arbeitsweise nachvollziehbar zu machen. 

 

Anhand von acht Gemälden präsentiert die Ausstellung die Ergebnisse radiologischer und materialtechnischer Untersuchungen, die in den vergangenen Jahren an Klimts im Bestand des Belvedere befindlichen Werken vorgenommen wurden.

 

Intensiv beforscht wurden auch die sogenannten Fakultätsbilder. Die ursprünglich für die Decke des Großen Festsaals der Universität Wien geschaffenen Gemälde fielen 1945 einem Brand zum Opfer. Erhalten geblieben sind nur Schwarz-Weiß-Fotografien der Werke. Im Rahmen der von Google Arts & Culture gemeinsam mit dem Belvedere erarbeiteten digitalen Plattform »Klimt versus Klimt« wurde versucht, die ursprüngliche Farbigkeit der Bilder zu rekonstruieren. Dabei spielte der Einsatz von künstlicher Intelligenz eine wesentliche Rolle. Erstmals werden nun die farbigen Fakultätsbilder in ihren originalen Bildformaten sowie in ihrer ursprünglich geplanten Positionierung an der Decke zu sehen sein.


Kuratiert von Franz Smola.

Ausstellung
18.06.2025 – 12.10.2025

Radikal! Künstlerinnen* und Moderne 1910–1950

Radikal! lädt dazu ein, die Moderne anders zu denken – vielstimmig, international, widersprüchlich. Mehr als 60 Künstlerinnen* aus über 20 Ländern treten in einen lebendigen Dialog, wenn Malerei auf Textildesign, Skulptur auf Druckgrafik, Zeichnung auf Fotografie und Film trifft. Unabhängig von ihrer Herkunft und Bildsprache verbindet sie die Suche nach neuen Ausdrucks- und Repräsentationsformen sowie der Wille, die Grenzen der Kunst und Gesellschaft zu verschieben.

Die klassische Kunstgeschichtsschreibung betrachtet die Epoche der Moderne meist als lineare Abfolge abgegrenzter Strömungen. Werke von Frauen, queeren Personen oder People of Color bleiben darin oft unsichtbar. Radikal! lädt ein, diese Erzählung anders zu denken. Statt stilgeschichtliche Einordnungen fortzuschreiben, steht die Individualität der einzelnen künstlerischen Praktiken im Mittelpunkt, deren Spektrum von abstrakt bis figurativ, von kritisch bis aktivistisch reicht. Radikal sind diese Positionen nicht nur durch das Infragestellen von gesellschaftlichen und künstlerischen Konventionen. Radikal ist vor allem die Konsequenz, mit der die Künstlerinnen* – auch gegen Widerstände – ihren Weg gehen. Viele ihrer Themen haben bis heute nichts an Aktualität eingebüßt. 

 

Präsentiert werden Werke von Gertrud Arndt, Benedetta, Romaine Brooks, Claude Cahun, Elizabeth Catlett, Sonia Delaunay, Inji Efflatoun, Alexandra Exter, Leonor Fini, Jacoba van Heemskerck van Beest, Hannah Höch, Erika Giovanna Klien, Katarzyna Kobro, Käthe Kollwitz, Lotte Laserstein, Tamara de Lempicka, Alice Lex-Nerlinger, Jeanne Mammen, Marlow Moss, Alice Neel, Gazbia Sirry, Sophie Taeuber-Arp, Charley Toorop, Fahrelnissa Zeid u. v. a.

 

Die Schreibweise Künstlerinnen* betont die Vielfalt der in der Ausstellung vertretenen Identitäten.

 

Die Schau Radikal! Künstlerinnen* und Moderne 1910–1950 entsteht in Kooperation mit dem Museum Arnhem und dem Saarlandmuseum – Moderne Galerie, Saarbrücken.

 

Kuratiert von Stephanie Auer. 
Assistenzkuratorin: Katarina Lozo

Ausstellung
21.03.2025 – 31.08.2025

Maria Hahnenkamp

Maria Hahnenkamp (* 1959, Eisenstadt) arbeitet seit Ende der 1980er-Jahre mit, durch, über und auch gegen das Medium der Fotografie und seine spezifischen Dispositive. 

 

Als artist’s artist ist sie seit Jahrzehnten für ihre medienkritische und feministische künstlerische Arbeit bekannt und eine prägende Protagonistin in der österreichischen zeitgenössischen Kunstgeschichte. Das Belvedere 21 widmet Maria Hahnenkamp im Frühjahr 2025 die erste große institutionelle Personale. 

 

Die zentralen Themen der Ausstellung sind die Leere, der Raum, das Handwerk und das Ornament. Mit einer Auswahl von rund 100 Werken zeigt sie u. a. Fotografien, Arbeiten mit Fotopapier, Diaprojektionen, Videoarbeiten, Installationen sowie In-situ-Wandbohrungen in einer Architektur von Walter Kräutler.

 

Begleitend erscheint ein zweisprachiger Katalog (Deutsch/Englisch) bei Walther König, gestaltet von Martha Stutteregger, mit Beiträgen von Clara Bouveresse, Rainer Fuchs, Ruth Horak, Christin Müller und Stefanie Reisinger.
 

Kuratiert von Stefanie Reisinger.
Assistenzkuratorin: Ana Petrović

 

 

Zur Künstlerin

 

Autodidakt begegnet Hahnenkamp der professionellen Fotografie in den späten 1970er-Jahren zunächst über die Gebrauchsgrafik und eignet sich durch die praktische Erfahrung in Druckereien und Werbeagenturen das handwerkliche Wissen für den Umgang mit fototechnischen Reproduktionsmedien an. Das tagsüber Erlernte beginnt sie kritisch zu hinterfragen, inhaltlich zu bearbeiten, formal umzustülpen sowie zu dekonstruieren: »… und in der Nacht kam die Kunst.«

 

Durch das alltägliche Hantieren mit Werbebildern erkennt Hahnenkamp die Fotografie als Medium und Strategie einer gewaltsamen Aneignung des weiblichen Körpers durch den männlichen Blick und allgemeiner als Medium einer oberflächlichen Kommerzialisierung. In ihrer künstlerischen Praxis sucht sie einen Weg, das fotografische Bild herauszufordern, seine produktions- und präsentationstechnischen Konventionen zu hinterfragen sowie die gesellschaftlichen Normen in der Darstellung von Frauen in subversiver Radikalität zu kritisieren. Die Künstlerin macht es sich stets zur Aufgabe, »der Oberflächlichkeit entgegenzuarbeiten«. Sie verweigert jegliche mediale Schaulust und will »das Unbewusste – das dahinter Verborgene – sichtbar machen«.

Ausstellung
27.03.2025 – 19.10.2025

CARLONE CONTEMPORARY: Sarah Ortmeyer – DIABOLUS (PROTECTOR)

In ihrer rohen, wilden Form und dennoch als Teufel erkennbar, nehmen Sarah Ortmeyers Skulpturen DIABOLUS (PROTECTOR) den Carlone-Saal und das Belvedere ein. Inmitten der epochenübergreifenden Sammlung werden diese wesenhaften Schutzteufel zu zeitlosen und weltumspannenden Schatten im Widerstand gegen das Generische.

 

DIABOLUS (PROTECTOR) ist Teil von Ortmeyers EMOJI SHADOW SeriesSTATUA CollectioSILVER Collectio and DIABOLUS Collectio.

Kuratiert von Stella Rollig.
Assistenzkuratorin: Johanna Hofer, Katarina Lozo

Ausstellung
23.05.2025 – 21.09.2025

Jonathan Monk – Limited Company

Der britische Künstler Jonathan Monk (* 1969) wiederholt, verfremdet und hinterfragt in seinen Arbeiten häufig wegweisende Werke der Konzeptkunst und der Minimal Art. Seine ästhetische Strategie changiert gezielt zwischen Hommage und Persiflage. Dabei eignet sich Monk die Kunstgeschichte und ihre Mythen an, untersucht die Regeln des Ausstellungsbetriebs und die ästhetische Kategorie der Originalität. In Wandbildern, Gemälden, Skulpturen und Fotografien reflektiert er die Tendenz der zeitgenössischen Kunst, als reines Referenzsystem zu funktionieren, und entmystifiziert die Erzählung von Kunst als Ergebnis eines genialen Schaffensprozesses.

 

In seiner ersten musealen Einzelausstellung in Österreich spielt Monk mit Ideen der Wiederholung, der Dopplung und der Serialität seiner Arbeiten. Auf die Architektur im Belvedere 21 reagiert der britische Künstler mit einem eigens produzierten großformatigen Vorhang aus Stoffbahnen, die mit Ansichten früherer Projekte bedruckt sind und zwei Seiten des Raums umspannen. Sorgfältig ausgewählte Arbeiten aus unterschiedlichen Serien Monks treten damit in Beziehung – manchmal offensichtlich, manchmal subtil.

Kuratiert von Axel Köhne. 
Assistenzkuratorin: Vasilena Stoyanova

Ausstellung
15.05.2025 – 05.10.2025

IM BLICK: Gustav Klimt – Die Braut

In seinem letzten Schaffensjahr, 1917, begann Gustav Klimt eines seiner größten Gemälde, die Allegorie Die Braut, zu malen. Aufgrund seines überraschend frühen Todes im Februar 1918 blieb das Bild unvollendet. Eine heute legendäre, von Klimts Lieblingsfotografen Moriz Nähr geschaffene Aufnahme zeigt das Werk gemeinsam mit dem 2021/22 im Oberen Belvedere präsentierten Gemälde Dame mit Fächer im Atelier des Malers in Wien-Hietzing.

 

Dieses letzte Atelier und insbesondere die hier stattgefundenen Begegnungen zwischen dem Maler und wichtigen Weggefährt:innen bilden den Auftakt zur Ausstellung. Neben den Berichten der Malerkollegen Egon Schiele und Felix Albrecht Harta, den Erzählungen des Literaten Arthur Schnitzler und des japanischen Künstlers Kijiro Ohta werden auch die Mitteilungen der von Klimt porträtierten Friederike Beer-Monti wie der Mäzenin Eugenia (Mäda) Primavesi beleuchtet.

 

Das Hauptaugenmerk der Ausstellung liegt auf dem Gemälde Die Braut, kontextualisiert durch zahlreiche Bleistiftzeichnungen, in denen Klimt viele der im Werk vorhandenen Figuren sorgfältig vorbereitete. Weitere Studien finden sich in seinem Skizzenbuch, dem letzten, das er vor seinem Tod in Verwendung hatte. Nun werden diese Entwürfe in einem größeren Umfang öffentlich präsentiert und ermöglichen den unmittelbaren Vergleich mit dem ausgeführten Gemälde. Im Zuge der Vorbereitungen zu dieser Schau wurde Die Braut eingehenden mal- und materialtechnischen sowie röntgenologischen Untersuchungen unterzogen, deren Ergebnisse ebenfalls vorgestellt werden. 

 

Schließlich wird in der Ausstellung auch die Geschichte des Gemäldes von seiner Entstehung bis heute erzählt. Zunächst befand es sich im Besitz von Klimts Lebensmenschen und Erbin Emilie Flöge. Später wurde es von Klimts erstem unehelichen Sohn Gustav Ucicky erworben. Vor allem in den 1920er-Jahren wurde das Werk regelmäßig in Ausstellungen gezeigt. Nach der Eingliederung von Klimts letzter Allegorie in die Sammlung der gemeinnützigen Klimt-Foundation im Jahr 2013 ist Die Braut seit 2014 als Leihgabe vorrangig im Belvedere zu sehen.

 

Die Ausstellung findet in Kooperation mit der Klimt-Foundation, Wien, statt.

Kuratiert von Franz Smola (Belvedere) und Sandra Tretter (Klimt-Foundation, Wien).

Standort

Oberes Belvedere: Prinz Eugen-Straße 27, 1030 Wien; Unteres Belvedere: Rennweg 6, 1030 Wien; Belvedere 21: Arsenalstraße 1, 1030 Wien

Öffnungszeiten
Mo-Fr:
Oberes Belvedere: Montag–Sonntag 09:00–18:00, Unteres Belvedere: Montag–Sonntag 10:00–18:00, Belvedere 21: Dienstag–Sonntag 11:00–18:00
Samstag:
Oberes Belvedere: 09:00–18:00, Unteres Belvedere: 10:00–18:00, Belvedere 21: 11:00–18:00
Sonntag:
Oberes Belvedere: 09:00–18:00, Unteres Belvedere: 10:00–18:00, Belvedere 21: 11:00–18:00
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