Museum
München

Bayerisches Nationalmuseum

Prinzregentenstraße 3, 80538 München

Bayerisches Nationalmuseum

Das Bayerische Nationalmuseum zählt zu den größten Museen Deutschlands. Es wurde 1855 vom bayerischen König Maximilian II. gegründet und entwickelte sich schnell zu einem Leuchtturm in der Museumswelt. Seit 1900 ist es in einem markanten Gebäudekomplex an der Münchner Prinzregentenstraße beheimatet. Ab 1971 entstanden mehrere Zweigmuseen an verschiedenen Orten des Freistaates Bayern, die sich speziellen kunst- und kulturhistorischen Themen widmen.

 

Der historische Kern der Sammlungen basiert auf dem Kunstbesitz der Wittelsbacher, der die europaweiten Verbindungen dieser bayerischen Herrscherdynastie widerspiegelt. Zugleich mehrten Stiftungen, Schenkungen und spektakuläre Erwerbungen den Bestand. Bis heute wird er auf diese Weise fortlaufend erweitert.

 

Die Sammlungen umfassen Meisterwerke der europäischen Kunst vom Mittelalter bis zum Jugendstil, darunter Skulpturen, Gemälde, Goldschmiedekunst und Elfenbeinschnitzerei. Neben Porzellan, Textilien, Möbeln, Waffen und Musikinstrumenten beinhalten sie auch spektakuläre Zeugnisse der Alltagskultur. Weltberühmt ist die Sammlung zur Krippenkunst aus dem 17. bis 20. Jahrhundert.

Veranstaltungen und Ausstellungen

Ausstellung
24.01.2025 – 28.09.2025

Zarathustra in Leder

Der schönste Bucheinband des Jugendstils

 

Es gilt eine spektakuläre Wiederentdeckung zu feiern: Der bedeutendste Bucheinband des deutschen Jugendstils galt seit dem Zweiten Weltkrieg als verschollen und ist nun in einer Privatsammlung aufgetaucht. Der Grafiker, Maler und Architekt Peter Behrens (1868–1940) hatte sich bereits um die Jahrhundertwende höchst kreativ und erfolgreich als Buchgestalter betätigt.


Einen Höhepunkt der Einbandkunst des 20. Jahrhunderts schuf er 1902 mit dem Prachteinband zu Friedrich Nietzsches Werk »Also sprach Zarathustra«. Behrens schmückte den Einband mit starkstilisierten Formen der Sonnen- und Tiersymbolik, zentralen Motiven in der von Nietzsche erschaffenen Welt »Zarathustras«.
Noch im gleichen Jahr seiner Entstehung wurde der Leder- und Silbereinband auf der »Ersten Internationalen Kunstgewerbeausstellung« in Turin präsentiert. Seitdem war er nur durch eine Schwarz-Weiß-Fotografie bekannt.

Ausstellung
15.05.2025 – 05.10.2025

Ernst Gamperl

Das Lebensbaumprojekt

 

Der international renommierte Künstler Ernst Gamperl (geb. 1965) hat die historische Technik des Drechselns revolutioniert und neue Maßstäbe in diesem Handwerk gesetzt. Mit einer an Magie grenzenden Bearbeitungstechnik modelliert er faszinierende Gefäße und Objekte.

Die Ausstellung präsentiert Ernst Gamperls »Lebensbaumprojekt« erstmals in Deutschland: Eine mächtige 230 Jahre alte, von einem Sturm entwurzelte Eiche wurde 2008 kreative Inspiration und Ausgangsbasis für einen zehn Jahre währenden Arbeitsprozess. Gamperl verwandelte den Giganten mit einem Durchmesser von 2,7 Metern und einem Gewicht von 33 Tonnen in ein einzigartiges Ensemble aus 97 unterschiedlich geformten Gefäßen von skulpturaler Anmutung.

Ergänzend zu den Objekten des »Lebensbaums« zeigt die Ausstellung aktuelle Arbeiten des Künstlers im Dialog mit Werken der barocken Drechselkunst in Holz und Elfenbein sowie weiteren bedeutenden Kunstwerken aus der Sammlung des Museums.

Ausstellung
10.04.2025 – 24.08.2025

Vernetzte Welten. Globalisierung im Fokus

Die Ausstellung »Vernetzte Welten« beleuchtet, wie unser Alltag auf vielfältige Weise von Globalisierungsprozessen geprägt ist und dies auch schon vor Jahrhunderten war.

 

Anhand von etwa 30 ausgewählten Objekten aus der museumseigenen Sammlung lädt sie dazu ein verschiedene Perspektiven auf das Thema einzunehmen: Eine Jeans aus dem 20. Jahrhundert steht einem Stück Seidenatlas des 18. Jahrhunderts gegenüber, das als Halbfabrikat für die Herstellung von Schuhen diente. Einem Astrolab aus dem 14. Jahrhundert, ist ein modernes, GPS-basiertes Navigationsgerät aus dem 21. Jahrhundert beigefügt.

 

Die Ausstellung beleuchtet die Objekte neu mit globaler Perspektive, und konzentriert sich dabei auf verschiedene Aspekte unseres täglichen Lebens:

 

Im Mittelpunkt steht die Frage nach der Orientierung in der Welt: Wie bewegen und orientieren wir uns? Welche historischen und modernen Netzwerke existieren?

 

Welche Globalisierungsprozesse spielen in Bezug auf Genussmittel wie Essen, Musik oder auch Drogen eine Rolle? Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf dem Gegensatz zwischen Alltag und Luxus, der unsere Konsumgewohnheiten beeinflusst.

 

Kleidung und Möbel sind die Gegenstände mit denen wir uns direkt umgeben. Aber welche Reise hat eigentlich ein T-Shirt hinter sich, bevor wir es direkt auf unserer Haut tragen? Wo wird der Stoff hergestellt und gefärbt? Diese Fragen können auch an historische Textilien wie Seide aus dem 18. Jahrhundert gestellt werden.

 

Bevor es Geld gab, erwarb der Mensch Lebensmittel und Waren durch Tausch. Einheitliche Währungen werden als ein Schlüsselelement der Globalisierung betrachtet. Trotzdem wird das Sammeln und Tauschen immer noch praktiziert, meist auf einer spielerischen Ebene, teils aber mit immensen, finanziellen Werten im Hintergrund.

 

Sammlungen wertvoller Objekte sagen immer etwas über die Selbstdarstellung des Sammelnden aus. Vor welchem Hintergrund präsentiere ich mich? Was möchte ich damit aussagen? Monarchen ließen sich bewusst mit anderen Personen in einem sorgfältig ausgewählten Umfeld porträtieren. Welche Geschichten werden dabei erzählt und welche nicht? Was bedeutet es, sich durch das Fremde darzustellen? 

Standort

Prinzregentenstraße 3, 80538 München

Öffnungszeiten
Mo-Fr:
Montag: geschlossen, Dienstag/Mittwoch: 10:00–17:00, Donnerstag: 10:00–20:00, Freitag: 10:00–17:00
Samstag:
10:00–17:00
Sonntag:
10:00–17:00
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